von der Pest heimgesucht
Ein Brief aus der Pestzeit in Varen von 1628
"Varen, den 28. Dezember 1628
Belanget die leydige Zytt der Sucht der Pestilentz, deren bisher seyt Ferenae (1. Sept.) in unserm loblichen Zehnden und an einem oder andern Ohrt auf tausend und etlich personen gestorben, die lassnt zu Leück ansehen, als wen die gleich aufhören wöllt. Jedoch so sint in der burg nicht mör als 4 Häuser deren ledig verbliben. An andren Orthen aber auswendig der burg ist etwas Stillstandes; Gott weiss wie lang. Es sind nicht mör den 4 Gemeinden deren ledig im gantzen Zenden, namlich Salguesch, Ergisch, Ober-Embs und Nieder-Embs. Die Reverendi patres Capucini, welche alhie mit grossem Eyfer und Andacht, auch höchster Sorg, Mühe und Arbeit die allerheyligsten Aempter und Sacramenta administrieren zu grossem gunst, wollgefallen und möherung der Pietät der allgemeynen christlichen Versamblungen, deren ist nächtiges abends zwischen 6 oder 7 einer, Pater Franz Emery, genambst Bonaventura, von Gott dem herrn berueft worden, dessen hinschied jeder mänycklich beklagt."
Brief des Notaren Johann Grandi von Schüsslen in Varen an Generalvikar J. Schneider in Sitten
Innert 3 Monaten starben also im Zenden mehr als 1000 Personen. Wieviele in Varen starben, ist nicht vermerkt.